Prewhatsoevercore. Vielleicht eine Spitze gegen die Genrepolizei. Jedenfalls weniger sperrig als “experimenteller Post-Hardcore” und dabei genauso präzise. Auch dass Strawberry Corn eher mit dem Florett fechten, als mit der Axt, stimmt so nicht ganz. Vielmehr behalten sich die vier Karlsruher jederzeit den spontanen Waffenwechsel vor. Das Neben- und Ineinander der wütenden Shouts und des melodischen Gesanges von Sänger und Bassistin umrahmen und intensivieren die teilweise wirren aber eingängigen Kompositionen, die zunächst zwischen simpel und vertrackt, melodisch und dissonant, fragil und brachial, ruhig und hektisch schwanken und im nächsten Moment all das auf einmal sind. Die Texte, mal glasklarer stream of consciousness, mal vieldeutig und bildhaft, dann beinahe kryptisch, üben vorrangig, wie sich das für eine Band mit Wurzeln in Punkrock und DIY-Kultur gehört, Gesellschaftskritik. Wenn auch manchmal nur hinter der Fassade von scheinbarem Nonsense.
Live verschmelzen all diese Komponenten zu einer mitreißenden Einheit, zu einem organisierten Tumult, der anfang 2013 auch die Jury des Karlsruher NewBandsFestivals überzeugen konnte. Der erste Platz bei diesem Contest ermöglichte der Band neben einem Auftritt auf “Das Fest” im Sommer auch das Aufnehmen ihrer Debut-EP “Mindmap”.